Das Abenteuer im Kiefernwäldchen

In einem bunten Kiez mitten in Berlin, da wo die großen und kleinen Leute sich bunt wie ein Regenbogen mischen, lebte ein kleines Mädchen namens Luciana. Mit ihren 26 Monaten war Luciana ein echtes Stadtkind. Doch was Luciana am meisten liebte, war die Zeit, die sie im Kindergarten mit ihren Freunden verbrachte, und natürlich die Tage, an denen Opa sie besuchen kam.

Opa wohnte nicht in Berlin, sondern in einem kleinen Dorf weit weg von der Stadt. Deshalb waren seine Besuche immer ein ganz besonderes Ereignis. Diesmal hatte Opa eine Überraschung mitgebracht: ein altes, handgemachtes Buch voller Geschichten über den Kiefernwäldchen, einen geheimnisvollen Wald, der, wenn man den Legenden glauben durfte, irgendwo in Berlin versteckt lag.

„Luciana“, sagte Opa mit einem geheimnisvollen Lächeln. „Willst du mit mir ein Abenteuer erleben und den Kiefernwäldchen suchen?“ Lucianas Augen leuchteten vor Aufregung. Sie nickte eifrig. Also packten sie am nächsten Tag ein Picknick ein und machten sich auf die Suche. Sie marschierten durch den Großstadt-Dschungel von Berlin-Mitte, vorbei an alten Kirchen, bunt besprühten Wänden und Cafés, in denen es nach frischem Kuchen duftete.

Doch als sie an eine unscheinbare Ecke in einem kleinen Park kamen, hielt Opa plötzlich inne. Luciana sah sich um, aber sie sah keinen Kiefernwald, nur einen kleinen, von Büschen und Bäumen umgebenen Pfad. Opa zwinkerte ihr zu. „Manchmal“, flüsterte er, „muss man nur genau hinschauen, um zu sehen, was versteckt ist.“ Hand in Hand betraten sie den Pfad und plötzlich, wie durch Zauberei, fanden sie sich in einem kleinen Waldstück wieder, das so dicht mit Kiefern bewachsen war, dass man kaum den Himmel sehen konnte.

Sie hörten das Rauschen der Blätter und das Zwitschern der Vögel. Es war, als hätten sie eine andere Welt betreten. Und dort, im Herzen des Kiefernwäldchens, machten sie ihr Picknick. Opa erzählte Luciana Geschichten von früher, Geschichten von tapferen Entdeckern und Wäldern voller Geheimnisse. Luciana war fasziniert. Sie spürte, wie dieser Ort, mitten in ihrer Stadt, mit jeder Geschichte mehr zum Leben erweckte.

Als es Zeit war, nach Hause zurückzukehren, nahm Luciana einen kleinen Kiefernzapfen als Andenken mit. „Damit wir nie vergessen“, sagte Opa, „dass auch in der größten Stadt Abenteuer und Magie nur einen Blick entfernt sind.“

Zurück zu Hause, erzählte Luciana aufgeregt von ihrem Abenteuer im Kindergarten. Und wenn Opa wieder kam, hatten sie immer ein neues Abenteuer zu erleben, eine neue Geschichte zu entdecken. So lernte Luciana, dass die Welt voller Wunder ist, manchmal sogar dort, wo man sie am wenigsten erwartet. Und dass mit Opa an ihrer Seite, jede Geschichte zum Abenteuer wurde.